Auf Basis des magnetokalorischen Effekts lassen sich besonders energieeffiziente Kühlsysteme entwickeln, die ganz ohne schädliche Kältemittel auskommen. Sie basieren auf sogenannten magnetokalorischen (MK) Materialien.
Wie funktioniert eine magnetokalorische Wärmepumpe?
MK-Materialien sind magnetisierbare Materialien, die sich bei Einwirkung eines magnetischen Feldes erwärmen und bei Entfernen des Feldes entsprechend wieder abkühlen. So lässt sich ein Kühlzyklus realisieren: Das erwärmte MK-Material wird mit einer Wärmesenke verbunden, sodass Wärme abgeführt werden kann. Wird nun das magnetische Feld entfernt, kühlt sich das Material wieder ab und befindet sich auf einer niedrigeren Temperatur als zu Beginn des Zyklus. Das MK-Material wird nun mit der zu kühlenden Stelle verbunden und kann Wärme aufnehmen. Dieser Effekt ist in einem sehr hohen Maße reversibel, wodurch das Potenzial besteht, sehr energieeffiziente Kühlsysteme und Wärmepumpen auf Basis von MK-Materialien zu realisieren.
Patentiertes Entwärmungskonzept
Fraunhofer IPM entwickelt magnetokalorische Kühlsysteme und Wärmepumpen und setzt dabei auf ein patentiertes Systemkonzept: Ein Fluid transportiert die Wärme durch Verdampfen und Kondensieren von der zu kühlenden Stelle zum MK-Material. Dadurch erreicht man Kühlleistungsdichten, die um eine Größenordnung besser sind als bei alternativen Systemansätzen. Perspektivisch lassen sich auf Basis dieses Systemkonzepts kostengünstige Systeme realisieren.
Im Speziellen arbeitet Fraunhofer IPM an:
- Entwicklung und Bau von Messplätzen zur Charakterisierung von MK-Materialien
- Simulation, Auslegung und Bau von Magnetsystemen
- Bau und Charakterisierung magnetokalorischer Systeme
- Simulation magnetokalorischer Materialien und Systeme