Technische Sauberkeit ist ein entscheidendes Kriterium für die Lebensdauer beanspruchter Bauteile. Kritisch sind insbesondere Verunreinigungen durch Metallpartikel. Bereits einzelne Späne auf einem Bauteil können zum Ausfall einer gesamten Baugruppe führen. Die Standardanalyse nach VDA 19 wird derzeit nur stichprobenartig durchgeführt. Ob ein Bauteil sauber genug ist für den nächsten Fertigungsschritt, wird damit in der Linie oft nicht zufriedenstellend beantwortet.
Quantitative 100-Prozent-Kontrolle – direkt in der Linie
Der Inline-Partikeldetektor von Fraunhofer IPM ermöglicht erstmals die Reinheitskontrolle in der Linie. Das System erkennt und bewertet partikuläre Verunreinigungen berührungslos und unmittelbar auf dem Bauteil. Aufwändige Extraktionsverfahren entfallen. Die Ergebnisse liegen in Echtzeit vor und können sofort in die Regelung der Prozesskette einfließen. Überschreitet die Menge der Verunreinigungen einen definierten Grenzwert, wird das Bauteil aussortiert oder erneut gereinigt und wieder in die Fertigung eingeschleust.
Optik und Beleuchtung des Inline-Partikeldetektors sind in einem miniaturisierten Messkopf untergebracht, der mit einem Roboterarm über das Bauteil geführt werden kann. Partikuläre Verunreinigungen werden mithilfe einer Kombination verschiedener Bildgebungsverfahren erkannt. Fraunhofer IPM verfügt über umfangreiche Systemkompetenz, um die Bildgebung an fast jede Aufgabe speziell anzupassen. Dadurch gelingt die Detektion von Partikel auch stark strukturierten Flächen – etwa an komplexen Bauteilen oder auf bestückten Platinen.
Qualitätssicherung durch zuverlässige Klassifizierung aller Partikel
Sämtliche Partikel werden zuverlässig nach Art und Größe klassifiziert. Die erfassten Daten lassen sich anwenderfreundlich nutzen, beispielsweise in Verbindung mit der vorhandenen Anlagensteuerung. Darüber hinaus können die Ergebnisse im kundeneigenen QM-System hinterlegt werden, um Qualitätsmerkmale zu dokumentieren.