Bilderfassung | Intensitätsmessungen

Die Bilderfassung spielt eine zentrale Rolle in der optischen Messtechnik. Bildinformationen zu einem Objekt oder einer Szenerie sind die Grundlage für zahlreiche Messtechnik-Anwendungen von der Inspektion von Infrastruktur, über die Planung von Verkehrswegen bis zur Ermittlung der Vitalität von Vegetation – um nur einige Beispiel zu nennen. Kameras spielen die Hauptrolle bei der Bilderfassung in unseren mobilen Messsystemen; darüber hinaus nutzen wir Laserscanner, um über eine Kombination von Intensitäts- und Distanz-Informationen fotorealistische Darstellungen von Oberflächen zu erzeugen.

Messung des Verschleißes von Oberleitungen
© Fraunhofer IPM
Der Verschleiß der Oberleitung wird allein auf Basis von Bilddaten im Submillimeterbereich bei 250 km/h ermittelt.

Passendes Kamerasystem für unterschiedliche Anforderungen bei der Bilderfassung

In unseren Messsystemen setzen wir unterschiedliche Arten von Kameras ein – vom Smartphone bis zur sehr robusten Industriekamera, vom ultravioletten bis zum mittleren infraroten Spektralbereich. Kameras bilden die Basis unserer Bilderfassungssysteme. Sie stellen Daten für eine Vielzahl an Anwendungen bereitstellen, zum Beispiel zur Geometrieerfassung und -analyse von Objekten, zur Bewegungsmustererkennung von Personen, zur Objekterkennung in Bildern oder zur multispektralen Analyse von Vegetation.

Oberflächenstrukturen hochaufgelöst aufnehmen – ganz ohne Kamera

Neben der 3D-Geometrie von Objekten ist oftmals auch deren Oberfläche von Interesse. Die Anforderungen reichen hier bis in den Submillimeterbereich. Von mobilen Plattformen, die sich mit typischen Geschwindigkeiten von 80 km/h bewegen, gelang eine solche Abbildung bisher nur mit speziellen Kamerasystemen und starker, aktiver Beleuchtung. Hierbei sind der Schärfebereich und das Blickfeld stark beschränkt. Die gewonnenen Kamerabilder müssen im Nachgang in einem aufwändigen Prozess konsistent zusammengefügt werden.

Topographie- und Intensitätsmessung einer Straßenoberfläche
© Fraunhofer IPM
Topographie- und Intensitätsmessung einer Straßenoberfläche bei einer Fahrgeschwindigkeit von 80 km/h. Die Linien zeigen die Querprofile entlang der Bewegungsrichtung. Die roten 3D-Scanlinien verlaufen in einem Abstand von jeweils 28 mm quer zur Fahrtrichtung. Die grünen Linien des 2D-Intensitätsscans haben einen Abstand jeweils von 1,7 mm. Das Bild unten rechts zeigt die einzelnen Messpunkte und deren Abstand zueinander quer zur Bewegung.

Fotorealistische Darstellung durch 2D-Intensitätsscan plus 3D-Abstandsmessung

Fraunhofer IPM hat eine neuartige laserbasierte Technologie entwickelt und patentieren lassen, die 3D-Aufnahmen und hochaufgelöste 2D-Oberflächenaufnahmen gleichzeitig aufnimmt – ganz ohne Kamera. Für das Konzept wurden ein Intensitäts-Scanner für die 2D-Information und ein Distanz-Scanner für die 3D-Information in einem optischen Aufbau vereint. Die Laserscanner-Einheiten sind zueinander kalibriert und lassen sich in einem kompakten Gehäuse unterbringen. Die Auflösung des 2D-Intensitätsbildes ist um einen Faktor 16 höher als die des 3D-Bildes.

Hohe Tiefenschärfe, unabhängig von Lichtverhältnissen

Die fotorealistische Darstellung auf Basis von Laserscanner-Daten hat drei zentrale Vorteile: Sie ist vollkommen unabhängig von der Umgebungsbeleuchtung und besitzt eine hohe Tiefenschärfe. Zusätzlich entfällt durch die reine Hardwarekalibration eine aufwändige Nachbearbeitung wie z. B. das Stitching. Mit der Technologie ist u. a. die Detektion von Schäden in Asphalt oder Beton im Submillimeterbereich möglich – bei Bewegungsgeschwindigkeiten der Trägerplattform von über 80 km/h.

Photogrammetrie: Kostengünstig Alternative für die 3D-Oberflächenrekonstruktion

Eine kosteneffiziente Alternative ist die Photogrammetrie. Hierfür verwenden wir Bilder von 3D-Objekten und Umgebungen, die aus verschiedenen Blickwinkeln aufgenommen worden. Daraus rekonstruieren wir eine 3D-Punktwolke aus der wiederum eine dichte 3D-Oberflächenrekonstruktion erstellt werden kann.
 

Anwendungen »Bilderfassung | Intensitätsmessungen «

Wir entwickeln und konfigurieren spezifische Kamerasysteme, die Kamerabilder bei hoher Fahrgeschwindigkeit von mobilen Plattformen aus aufnehmen und auswerten. Die Bandbreite der Kamerasysteme reicht vom integrierten Kamerachip über spezielle adaptive Optiken bis zur angepassten Beleuchtung. Ein Beispiel: Unser kamerabasiertes Wire Wear Monitoring System WWS beipspielsweise erfasst Oberleitungen an Bahnstrecken bei 250 km/h im Submillimeterbereich. Die Bilddaten geben Aufschluss über den Verschleiß der Fahrdrähte.

 

Straßeninfrastruktur-Monitoring

Unsere Messsysteme erfassen Fahrbahnoberflächen bei hoher Fahrgeschwindigkeit. Laserscanner erzeugen dabei - zusätzlich zu Kameras - fotorealistische Bilder, in denen Risse oder Defekte erkennbar sind.  

 

Bahninfrastruktur-Monitoring

Systeme wie das Contact Wire Inspection System CIS nutzen spezielle Kamera- und Beleuchtungstechnik, um unabhängig von gegebenen Lichtverhältnissen zu messen.

 

Vegetationskontrolle

 

Multispektrale Kamerasysteme nutzen den charakteristischen spektralen Fingerabdruck von Grünpflanzen, um Vegetation zu erkennen. Dies ermöglicht eine automatisierte Vegetationskontrolle, z. B. an Bahngleisen.